Bürogebäude Hafenweg Münster


Leitmotiv

Die Bauaufgabe des Neubau eines Bürogebäudes am Hafenweg Ecke Soester Straße ist durch besondere Rahmenbedingungen gekennzeichnet, die aus der städtebaulichen Situation sowie dem Bau- und Planungsrecht resultieren. Ziel des Entwurfes ist es, diese Rahmenbedingungen mit den Anforderungen an ein modernes Bürogebäude zu vereinen, und dabei an dieser städtebaulich markanten Stelle einen qualitätvollen Beitrag zu Entwicklung des Münsteraner Stadthafens zu schaffen. Das Bürogebäude soll einen neuen Eingangsbereich als Tor zum Hafenweg bilden.


Gestaltungskonzept

Die Plastizität des Baukörpers wird durch das gewählte Material des hellen Ziegels mit bündigen Fugen, sowie den außenkantenbündigen Kastenfenstern unterstützt. Innerhalb der entsprechend des 1,35m Ausbaurasters gegliederten Fassade werden besondere innere Funktionen wie Foyer und Besprechungsräume als auskragenden Sonderelemente betont, hier entsteht ein Bezug zu den gliedernden Erkern der umgebenden Bebauung.

Die Erschließung erfolgt durch einen straßenseitigen Hauptzugang und eine seitliche Zufahrt zur Tiefgarage, An- und Ablieferung erfolgen ebenfalls über diese beiden Zuwegungsmöglichkeiten. Die Geschosse des Gebäudes werden durch ein zentrales Treppenhaus erschlossen.

Der Haupteingang mit seinem angegliederten großzügigen Foyer befindet sich an der offenen Gebäudeecke Soester Straße / Hafenweg und führt in die zentral angeordnete vertikale Erschließung. Mit der Position des Erschließungskerns ergeben sich in den Obergeschossen zwei etwa gleich große Raumzonen.
Das Ausbauraster von 1,35 m und die Gebäudetiefe erlauben eine flexible Nutzung dieser Bereiche sowohl als Kombibürostruktur als auch als Zellenbürostruktur. Im Erdgeschoss befinden sich alle publikumsintensiven Bereiche, das Foyer, zusammenschaltbar mit dem angrenzenden großen Besprechungsraum, sowie die Projektgruppe mit einem Großraumbüro und direktem Bezug zum Innenhof.
Auf jedem Geschoss liegt an zentraler Stelle optional ein Besprechungsraum. Im Dachgeschoss befindet sich der Geschäftsführungsbereich mit einem großzügigen Sekretariat. Hieran schließt sich die „Items Lounge“ als repräsentativer Besprechungsraum und Ort für besondere Veranstaltungen an. Von hier aus öffnet sich der Blick durch die gegenüberliegende Gebäudelücke auf das Hafenbecken und den Flechtheimspeicher.
Die Tiefgarage im Untergeschoss beinhaltet Räume für Haustechnik und Stellplätze für PKW und Fahrräder. Die Erschließung erfolgt von der Soester Straße.


Materialkonzept

Im Inneren kommen helle und natürliche Baustoffe zum Einsatz: weiße Putzflächen, Holz-Systemtrennwände, Nadelvlies im Bürobereich, Betonwerkstein im Foyer. Die Materialien orientieren sich am Leitfaden für nachhaltiges Bauen.


DGNB-Zertifizierung

Der Bauherr, die Stadtwerke Münster GmbH, engagiert sich für die aktive Umsetzung von Umwelt-, Sozial- und Gesundheitsstandards im Unternehmensalltag sowie in Projekten.
Ein zentraler Aspekt für die Auswahl der Bau- und Inventarmaterialien ist ihre Eignung für die Zertifizierung des Gebäudes nach den Kriterien des deutschen Gütesiegels für nachhaltiges Bauen (DGNB-Zertifikat) und mithin ihre Unbedenklichkeit für Gesundheit und Umwelt sowie eine hohe Transparenz der Bestandteile aller eingesetzten Baustoffe und Materialien.
Die seitens des DGNB-Systems geforderte detaillierte Dokumentation der Bestandteile und Inhaltstoffe der angebotenen Produkte im Sinne einer Volldeklaration und die Teilnahme der Anbieter an Präqualifikationssystemen ist daher ein wichtiges Entscheidungskriterium in der Ausschreibung.
Grundsätzlich dürfen nur Materialien, Baustoffe und Bauteile Verwendung finden, deren Einbau, Verwendung und Nutzung nach dem neuesten Stand der Technik nicht als gesundheits- und /oder umweltgefährdend einzustufen sind. Es dürfen keine Baustoffe verwendet werden, bei denen eine unzulässige chemische oder biologische Beeinträchtigung des Grundwassers erfolgen könnte.
Zur Erläuterung des Zertifizierungsprozesses und des Prozesses der Nachweisführung hat eine Einweisung für alle Nachunternehmer stattgefunden.

Projektteam: Stefanie Gaasch, Torsten Linde, Anika Schneider, Tim Kossel, Andrea Koniger, Ines Schulte